Skilanglauf-Talent Christina Döringer nimmt nach Rückschlag neuen Anlauf
PNP 16.01.2025 | Julia Mondry
Raus aus den Nachwuchsschuhen, rein in den Erwachsenenbereich: Das war der Plan von Christina Döringer. Die 20-jährige Skilangläuferin aus Spiegelau (Lkr. Freyung-Grafenau) gehört zu den größten Nachwuchstalenten ihrer Sportart in Deutschland. Doch aktuell bremst sie die Gesundheit gehörig aus. Wettkämpfe wird sie in diesem Winter nicht bestreiten. Der Blick der Waldlerin richtet sich nun nach vorn.
In der vergangenen Saison hatte die ehrgeizige Sportlerin einen Sieg im Deutschland-Pokal und einen siebten Platz beim Continental-Cup im schweizerischen Goms gefeiert. In der Gesamtwertung lag sie am Ende auf Platz 20. Auch deutsche Vizemeisterin durfte sich Christina Döringer nennen. Gut war es gelaufen für die Vielstarterin aus dem Bayerischen Wald in ihrem letzten Juniorenjahr. Jetzt sollte die Premierensaison im Erwachsenenbereich folgen.
Nasenoperation notwendig
Doch es kam anders: Bei der Sportlerin hatte sich eine chronische Nebenhöhlenentzündung entwickelt, eine Nasenoperation wurde notwendig. Seitdem befindet sich Döringer im Heilungsprozess. Training war zuletzt nicht möglich, die Saison war gelaufen, bevor sie angefangen hatte. Als Teil der Spitzensportförderung der bayerischen Polizei erhielt Christina Döringer einen Krankenstatus. Damit kann sie für die gesamte Saison nicht für Wettkämpfe gemeldet werden. Ein Rückschlag. Doch die ambitionierte Skilangläuferin schaut optimistisch in die Zukunft: „Bald kann ich wieder das Training beginnen. Ich freue mich, wenn ich dann wieder richtig einsteigen kann“, sagte sie. Schritt für Schritt werde sie dann die Intensität steigern. Für sie bleibt wichtig: „Auf den Körper hören und schauen, wie es geht.“
Im Sommer hatte die Waldlerin den Grundstein für die Saison gelegt. Neben Einheiten an ihrem Stützpunkt in Ruhpolding ging es für Döringer auch ins Allgäu, wo sie im Juni und Juli an einigen Testläufen des Deutschen Skiverbandes (DSV) teilnahm. Auch 30-Kilometerstrecken gehörten dabei zur Vorbereitung der Athletinnen und Athleten. Die wenigen trainingsfreien Wochen nutzte die sportbegeisterte Döringer zum Wandern und Fahrradfahren, die Ausbildung zur Sportpolizistin schloss nahtlos an das Ende der Saison an. „Es ist eine anstrengende Zeit, aber dann kann man sich im Frühherbst und Winter voll auf den Sport fokussieren“, sagt sie. Eine verlorene Saison also? Döringer bleibt weiterhin voll motiviert: „Ich werde versuchen, meine Technik zu verbessern und da viel rauszuholen. Da kann ich jetzt versuchen, bis Mai viel in diesem Bereich zu machen und dann stärker wieder zurückkommen.“
Olympia als großes Ziel
An großen Träumen mangelt es der Athletin ohnehin nicht. Über eine Platzierung unter den ersten Dreien im COC kann sie sich für den Weltcup qualifizieren. „Der Fokus liegt darauf, dass das klappt. Vielleicht nicht in den nächsten zwei Jahren, aber danach“, bekräftigt sie. Ein anderes großes Ziel liegt in weiterer Ferne: eine Olympia-Teilnahme. 2030 sind Winterspiele in den französischen Alpen, eine realistischere Perspektive scheinen für die ehrgeizige Sportlerin aber eher die darauffolgenden Olympischen Spiele 2034 in Salt Lake City zu sein. Dabei beruft sich Döringer auf die Wissenschaft: „Langläufer bringen um das 30. Lebensjahr die größten Leistungen.“ Wie sie diesem großen Ziel näherkommen will, weiß die 20-Jährige genau: „Bis dahin: Technik und Taktik verbessern, hart weiterarbeiten und den Spaß nicht verlieren!“ Diesen Winter werde sie versuchen, sich für eine Nominierung für den Perspektivkader des DSV zu empfehlen. Es wäre der nächste Meilenstein für Christina Döringer.